Leberbiopsie

… diagnostische Gewinnung eines Lebergewebezylinders

Eine Leberbiopsie führen wir in unserer Praxis durch, um zusätzliche Informationen über Ihre Lebererkrankung zu gewinnen oder bei gesicherter Lebererkrankung diese zu kontrollieren. Da es sich hierbei um eine eingreifende (invasive) Maßnahme handelt, steht sie niemals an erster Stelle der Leberabklärung. Si wird nur dann durchgeführt, wenn sich hieraus relevante diagnostische Erkenntnisse (manchmal auch zum Ausschluss einer ernsten Verdachtsdiagnose) ergeben, die im Idealfall zwingend therapeutische Konsequenzen nach sich ziehen.

Wir führen die Leberbiopsie in einer kurzen Schlafbetäubung durch und zusätzlich einer lokalen Anästhesie der Haut und der Leberkapsel. Wichtig ist, dass wir unter sonographischer Kontrolle gezielt Lebergewebe entnehmen - wir führen also keine sogenannte Leberblindpunktion durch.

Vorteile der Methode:

  • Die gewählte Biopsienadel erlaubt das Gewinnen eines Gewebezylinders, also eines kleinen Stückchens (ca. 1/50.000tel der Leber) zusammenhänges Lebergewebe, an dem der Pathologe uns eine klare Aussage zum gegebenenfalls gestörten Aufbau machen kann
  • (eine sogenannte zytologische Untersuchung, bei der nur einzelne Zellen angesaugt werden müssen, genügt für die meisten Fragestellungen nicht aus).

Nachteile der Methode:

  • Selten sind Lebererkrankungen nicht diffus in der Leber gleich verteilt, so dass ein Gewebezylinders aus einem gesunden Areal fälschlich nicht zum Nachweis der Lebererkrankung führen kann (sogenannter „volume sample failure“ – es wird eben auch nur 1/50.000tel der Lebe hiermit untersucht).
  • Es können Komplikationen auftreten: Blutungen, Verletzungen der Leber, der Niere oder der Lunge, die im schlimmsten Fall einen operativen Eingriff nach sich ziehen. Damit solche Komplikation nicht unentdeckt bleiben, müssen Sie einige Stunden bei uns unter ärztlicher Aufsicht in unserem Aufwachraum liegen und werden vor Entlassung nochmals sonographisch nachuntersucht.

VORAUSSETZUNGEN

  • Vor einer geplanten Leberbiopsie müssen wir Sie immer selbst sonographisch untersucht, über die Art des Eingriffs informiert und aufgeklärt haben !
  • Bringen Sie bitte schriftliche Vorbefunde mit
  • Bringen Sie uns Ihren vollständigen Medikamentenplan mit.
  • Blutverdünnende Wirkstoffe müssen auf jeden Fall ausreichend lang pausiert werden
    • Ziel - Quick > 50 %,
    • Ziel-INR < 1,5
    • ASS und ähnliche Wirkstoffe müssen mindestens eine Woche vorher pausiert werden
    • Fragen Sie bitte Ihre Ärzte (Hausarzt, Kardiologe oder Neurologe), ob Sie das dürfen.
    • Falls Sie mit Heparinspritzen eine Überbrückung durchführen sollen, dürfen Sie am Untersuchung Tag selbst nichts spritzen.
    • auch nach dem Eingriff dürfen Sie nicht sofort mit der Blutverdünnung wieder anfangen: Hier werden wir Ihnen genaue Anweisung geben.